Spaghetti oder Lasagne
In vielen Unternehmen gleichen die Finanzprozesse oft einem Teller Spaghetti: komplex, ineinander verwoben und schwer zu durchschauen. Diese Unübersichtlichkeit führt zu Ineffizienzen, Fehlern und unnötigen Kosten. Doch es gibt einen Weg, diese „Spaghetti-Prozesse“ in eine klar strukturierte „Lasagne“ zu verwandeln – eine Schicht für Schicht aufgebaute Struktur, die den gesamten Wertschöpfungsprozess optimal unterstützt.
Zuerst ist es wichtig, die bestehenden Prozesse zu analysieren. Welche Schritte gibt es? Wo gibt es Redundanzen oder Engpässe? Oft zeigt sich, dass viele Arbeitsschritte unnötig kompliziert sind oder mehrfach durchgeführt werden. Diese Analyse bildet die Grundlage für eine gezielte Optimierung.
Darauf aufbauend beginnen wir Prozesse zu standardisieren. Einheitliche Abläufe ermöglichen nicht nur eine bessere Übersicht, sondern auch die Automatisierung vieler Routineaufgaben. Manueller Aufwand wird drastisch reduziert und gleichzeitig die Fehlerquote gesenkt.
Ein optimaler Wertschöpfungsprozess erfordert, dass alle Finanzprozesse nahtlos miteinander verknüpft sind. Vom Einkauf über die Buchhaltung bis hin zum Controlling sollten alle relevanten Daten in Echtzeit verfügbar sein. Dies erreicht man durch die Integration moderner ERP-Systeme, die alle Bereiche miteinander vernetzen.
Die „Lasagne“ sollte nicht starr sein. Finanzprozesse müssen flexibel genug bleiben, um auf Marktveränderungen oder neue Unternehmensstrategien reagieren zu können. Durch eine modulare Prozessgestaltung lässt sich jede „Schicht“ der Lasagne bei Bedarf anpassen oder erweitern, ohne dass das gesamte System neu aufgebaut werden muss.
Ein optimaler Wertschöpfungsprozess ist nie „fertig“. Es gilt, regelmäßig zu prüfen, ob die Prozesse noch effizient laufen oder ob es neue Technologien gibt, die weitere Verbesserungen ermöglichen.
Von der chaotischen „Spaghetti-Struktur“ zu einer klar gegliederten „Lasagne“ – dieser Wandel in den Finanzprozessen ist der Schlüssel zu mehr Effizienz, Transparenz und letztlich auch zu einer gesteigerten Wertschöpfung. Unternehmen, die diesen Weg gehen, sind nicht nur besser aufgestellt, sondern können auch schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Marktposition nachhaltig stärken.
Das Suppen-Paradoxon
Stellen Sie sich Ihre Finanzprozesse wie einen Topf Suppe vor. Zu Beginn ist es ein einfaches, aber schmackhaftes Rezept, das perfekt für die Bedürfnisse eines kleinen Haushalts passt. Doch mit der Zeit wächst der Haushalt, und Sie merken, dass die Suppe nicht mehr ausreicht. Es gibt zwei Optionen: Entweder Sie versuchen, einfach mehr Wasser hinzuzufügen, um die Suppe zu strecken, was am Ende den Geschmack verwässert und niemanden wirklich zufriedenstellt, oder Sie entscheiden sich, das Rezept grundlegend anzupassen.
Um die Suppe auf die wachsenden Bedürfnisse anzupassen, braucht man mehr Zutaten, vielleicht ein größeres Kochgefäß und eine längere Kochzeit. Das bedeutet, dass Sie über die ursprüngliche Rezeptur hinausdenken müssen. Sie müssen sicherstellen, dass alle Zutaten harmonieren und der Geschmack erhalten bleibt, während Sie die Menge erhöhen.
Ähnlich ist es mit Ihren Finanzprozessen. Wenn Ihr Unternehmen wächst oder sich die Geschäftsanforderungen ändern, reicht es nicht aus, einfach mehr von den bestehenden Prozessen zu verlangen – das könnte am Ende ineffizient und unbefriedigend sein. Stattdessen müssen die Prozesse angepasst und möglicherweise neue Elemente hinzugefügt werden, um sicherzustellen, dass sie auch in größerem Maßstab effektiv bleiben. Es geht darum, die richtige Balance zu finden, damit das Endergebnis – der Erfolg Ihres Unternehmens – genauso gut (oder besser!) schmeckt wie zuvor, nur eben in größerem Umfang.
Kommunikation ist König
Der Weg des Geldes ist vielfältig beeinflussbar und die finanzielle Stabilität eines Unternehmens kann von fast allen Abteilungen unterstützt werden. Daher bedarf es einer guten und schnellen Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette um das Geld "im Fluss" zu halten.
Zum Beispiel Debitorenmanagement:
Beschleunigung des Zahlungseingangs durch straffes Forderungsmanagement, frühzeitige und effektive Rechnungsstellung und Anreize für schnelle Zahlungen können maßgeblich durch eine gute Kundenbindung vom Vertrieb unterstützt werden. Schon die Vertragsgestaltung kann einen wesentlichen Beitrag leisten, wenn entsprechende Textpassagen richtig gewählt werden.
Zum Beispiel Verbindlichkeiten strategisch verwalten:
In Zusammenarbeit mit Produktion und Einkauf können Liquiditätsbedarfe in Höhe und Zeitpunkt optimal ermittelt werden, Zahlungsziele können ausgenutzt und gegebenenfalls mit Lieferanten neu verhandelt werden.
Zum Beispiel Bestandsmanagement verbessern:
Just-in-time Lieferungen, optimierte Lagerbestände und eine enge Abstimmung im Beschaffungs- und Produktionsprozess setzt gebundenes Kapital frei.
Regelmäßige Überprüfung der Liquiditätslage und Anpassung der Prognosen, Stresstests, effektive Information aller Beteiligten und die Nutzung von liquiditätsschaffenden Methoden (Factoring, Cash Pooling, Währungsmanagement) schaffen Flexibilität.
Rechtzeitige Schaffung von Liquiditätsreserven und ein etabliertes Frühwarnsystem geben entsprechende Sicherheit.
Priorisierung der Maßnahmen
Ein Unternehmen muss täglich auf eine Vielzahl von internen und externen Einflüssen reagieren. Die Erfolgsmessung und die Verteilung der vorhanden Ressourcen, die Kapazitäten von Maschinen, Materialien und anderen Wertetreibern, sowie den Personen des Unternehmens und externen Unterstützern, bedürfen daher einer ständigen Überprüfung und Anpassung.
Verkaufszahlen, Kundenfeedback, Abfallmengen, Mitarbeiterzufriedenheit sind beispielhafte Kennzahlen um eine klare Vorstellung davon zu erhalten, was funktioniert. Transparenz im Berichtswesen vorausgesetzt, lässt sich ablesen und interpretieren, welche Maßnahmen erfolgreich sind und welche weniger Wirkung zeigen.
Fokussieren Sie die Ressourcen auf Maßnahmen für die erfolgreichsten Produkte. Diese Produkte bringen den größten Wert und zufriedene Kunden, genauso wie erfolgreiche Unternehmensmaßnahmen. Ressourcen sollten dorthin verteilt werden, wo sie am effektivsten genutzt werden, um den Unternehmenserfolg zu mehren.
Maßnahmen, die keinen Erfolg zeigen, müssen überdacht, optimiert oder ganz gestrichen werden. So wird sicher gestellt, dass Ressourcen in ineffiziente Projekte, Prozesse und Produkte fließen.
Die regelmäßige Überprüfung der angestoßenen Maßnahmen und Business Case Annahmen, der Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse stellt sicher, dass Ihr Unternehmen stets effizient arbeitet. Die erfolgreichen Maßnahmen werden priorisiert und unterstützt, dabei bleibt man flexibel genug, um auf neue Trends und Bedürfnisse sowie zukünftige Herausforderungen zu reagieren.
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